Nachrichten aus der Gemeinde

Aus dem Presbyterium September 2020

Irgendwie fühlt sich alles noch etwas seltsam und unwirklich an, mir fehlt für die Arbeit im Presbyterium ganz klar die feierliche Einführung mit einem festlichem Gottesdienst und vielen Gesprächen im Anschluss! Die anstelle des öffentlichen Gelöbnisses geleistete persönliche aber leider einsame Unterschrift zu Beginn der neuen Amtszeit hatte eine andere Wirkung. Wenn alle jetzt langsam zur „Normalität“ zurückkehren – und sei die an einigen Stellen auch so neu wie Platzkarten in der Kirche – dann knüpft sich daran die Hoffnung, dass Gottesdienste endlich wieder Anregung geben für das Leben und Energie freisetzen für den Alltag. Darum geht es in jedem Gottesdienst, bei Taufen für Eltern und Paten, bei den Konfirmationen für die Jugendlichen, die ihren eigenen Weg mit Gott suchen und in jedem Gottesdienst am Sonntagmorgen oder Samstagabend. Gute Wünsche, Ideen für die Zukunft sind gefragt, bei Hochzeiten ebenso wie bei einer Beerdigung, bei allem, was auf mich, die Gemeinde, die Kirche, zukommt.

Am 25. Oktober um 11 Uhr ist es soweit, das neue Presbyterium, das dann schon ein gutes halbes Jahr im Amt sein wird, feiert mit der Gemeinde zusammen Gottesdienst in der Laurentiuskirche. Erste Erfahrungen mit langsam wieder wachsender Anzahl an Besuchern in den Kirchen sammeln wir schon jetzt. Draußen kann bereits gesungen werden. In der Kirche vorerst nur mit wenigen Stimmen, die einen extra Abstand einhalten. Und damit auch im Ernstfall niemand zu Schaden kommt, finden sich Platzkarten auf den Stühlen. Namen, Adresse und Telefonnummer trägt bitte jeder selbst ein. Die Karten werden vor Beginn des Gottesdienstes eingesammelt. So kann bis zu vier Wochen zurück verfolgt werden, wer neben wem gesessen hat.                             

Gleichzeitig verabschieden wir aus dem Leitungskreis der Gemeinde Cord Hagemeier, Udo Scheiding und Hermann Stellbrink. Ganz herzlichen Dank für all die Zeit, in der sie sich mit uns und für die Gemeinde eingesetzt haben. Gerade die letzten vier Jahre waren besonders von Entscheidungen geprägt die sich an Gebäuden fest machen lassen und die weiterhin ganz stark auf das Zusammenleben in der Lydia-Gemeinde wirken. Auch wenn sie das Presbyterium verlassen, wir bleiben miteinander verbunden, oft über einzelne Projekte und Begegnungen hinaus.

Wie das Gemeindeleben sich weiter entwickelt in Corona-Zeiten und irgendwann danach? Vielleicht ist es an der Zeit die kleinen Formen wieder zu entdecken. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind...“ – zugegeben, ich hatte mit diesem Gedanken aus dem Matthäusevangelium lange Zeit mein Problem. Inzwischen erfahre ich immer wieder wie großartig gerade kleine Begegnungen sich entwickeln, wie innig und dankbar eine kleine Gottesdienstgemeinde betet und wie voll und schön kleine Ensembles singen, die es von Herzen gern und ganz aus dem Innersten heraus tun.

Ihre Pfarrerin Silke Reinmuth