Guter Gott,
öffne an jedem Morgen
mir die Augen neu,
nicht nur für das, was ist,
sondern auch für das,
was werden könnte.
Beflügele meine Fantasie
mit den Bildern
deiner neuen Welt,
und schenk mir Geduld und Geschick,
um sie einzuzeichnen
in die Straßen meiner Stadt.
© Tina Willms
Gott, unser Vater,
Wurzeln verleihst du und Flügel,
frei und geborgen dürfen wir
deine mündigen Kinder sein.
Schenk uns deinen Geist,
damit er uns Anschwung gibt
für den mühseligen Weg der Freiheit.
Und wenn wir dich Vater nennen
und uns deine Kinder,
lass uns daran denken,
einander Schwestern und Brüder zu sein.
© Tina Willms
Guter Gott,
manchmal bist du ganz in der Nähe,
doch ich spüre dich nicht.
Manchmal gäbe es Gründe zur Freude,
doch ich sehe sie nicht.
Manchmal spricht einer stärkende Worte,
doch ich höre sie nicht.
Manchmal reicht mir jemand die Hand,
doch ich nehme sie nicht.
Schenke mir offene Sinne für die Momente,
in denen der Himmel zur Erde kommt.
© Tina Willms
Es gibt Tage,
an denen mir die Worte
verloren gehen,
die ich dir, Gott, sagen könnte.
Ich bitte dich:
Höre unter der Stille
das, was ich nicht sage,
und nimm es auf bei dir.
© Tina Willms
Lebendiger Gott,
ich spiele so viele Rollen
und weiß doch manchmal nicht,
wer ich bin.
Ich trage so oft eine Maske
und verberge dahinter
voller Angst mein Gesicht.
Sieh mich an,
im Licht deiner Liebe
werde ich schön.
So, wie ich bin.
© Tina Willms
Ewiger Gott,
dir gehört die Zeit.
Morgen und Abend
und die Stunden dazwischen,
Anfang und Ende
und das Leben darin.
Du umgibst unsere Zeit
mit deiner Ewigkeit.
Füll unsere Hände
mit Leben.
© Tina Willms