Scherben bleiben Scherben. Bruchstücke bleiben Bruchstücke.
Manchmal aber fügen sich die Scherben zu einem Mosaik, in dem eine Schönheit ist.
Manchmal enthüllt sich in dem, was bruchstückhaft geblieben ist, ein Kunstwerk.
Heil heißt nicht unbedingt, dass das Zerbrochene wieder ganz wird. Heil lässt aus Bruchstücken etwas Neues entstehen, in dem das Leben anders als vorher schimmert. Für mich sind das österliche Momente, in denen spürbar wird, dass die Liebe stärker ist als der Tod.
© Tina Willms
Im Dunkel wartet ein Engel auf dich.
Und Trauernde trifft ein tröstendes Wort.
Einer sagt: Die Toten sind ausgeflogen,
ihre Höhlen bleiben für immer leer.
Über den Gräbern schimmert schon Hoffnung:
Gott hebt uns auf, wenn der Tod uns fällt.
Er ruft unsere Namen in neues Leben
und empfängt uns in einem Haus aus Licht.
© Tina Willms
In der Stille dieses Tages
ist Raum für den Schmerz
nicht nur eines Lebens.
© Tina Willms
Gestern noch
schienen doch
alle Wege verschlossen,
die Nacht zog
den Vorhang zu.
Ende der Vorstellung.
Heute aber stehen die Tore
sperrangelweit offen:
Hereinspaziert,
hier wartet das Leben!
Keiner weiß,
wie es geschah.
© Tina Willms
Wir dürfen Wunder erwarten.
Oft kommen sie behutsam und leise daher.
Als entdecke man einen ersten Krokus im Schnee.
Als stärke einem plötzlich jemand den Rücken.
Als habe man in der Zeitung von Hoffnung gelesen.
Als halte der Tag ein Lächeln bereit.
Ostern: Wunder erwarten. Ja, das dürfen wir.
Gott gibt dem Leben Recht.
© Tina Willms
Einer ist da, der wälzt dir
den Stein vom Herzen,
einer fragt:
Warum weinst du denn?
Einer ist da,
der spricht von Hoffnung
und verjagt die Todessschatten
mit seinem Licht.
Einer ist da,
der wendet den Weg
aus der Trauer ins Leben
und führt dich zurück
nach Haus.
© Tina Willms
Die Tage sind schwarz,
sagt die Trauer.
Ich sehe ein Licht,
sagt die Hoffnung.
Nie wieder,
sagt der Schmerz.
Versuch es noch einmal,
sagt die Liebe.
Für immer vorbei,
sagt der Tod.
Ich bin wieder da,
sagt das Leben.
© Tina Willms