Tod und Sterben – die kirchliche Trauerfeier

Der Trauer Raum geben, mitten im Leben.

Wenn ein lieber Angehöriger stirbt, spricht der Bestatter mit der zuständigen Pfarrerin, dem Pfarrer vor Ort, und klärt in Absprache mit den Möglichkeiten auf dem Friedhof den Termin ab. Rechtzeitig vorher, aber nicht unbedingt sofort wird ein persönliches Gespräch vereinbart. Wir kommen gerne zu Ihnen, oft wünschen die Angehörigen auch ein Gespräch in der Wohnung des Verstorbenen.

Meist entwickelt sich ein Gespräch über das Leben überhaupt, das vergangene wie auch das Leben, in das die Trauernden zurückkehren und das sich im Angesicht des Todes verändert. Einiges – aber längst nicht alles – aus dem Gespräch fließt ein in die Ansprache bei der Trauerfeier. Diese versucht die Spuren Gottes im Leben eines Menschen nachzuzeichnen.

Solche Spuren finden sich bisweilen durchaus im Leben derer, die aus der Kirche ausgetreten sind, aber die Entscheidung darüber liegt im seelsorgerlichen Ermessen der Pfarrerin oder des Pfarrers. Eins ist sicher: Niemandem wird ein kirchliches Mäntelchen übergestülpt, der zu Lebzeiten laut und öffentlich bekannt hat, mit der Kirche nichts am Hut zu haben. Allerdings verändern sich im Sterben oft solche Einstellungen. All das wird im Gespräch miteinander abgewogen.

Und ja, es ist Raum für individuelle Wünsche und Möglichkeiten. Das betrifft die Musik, ob gesungen wird oder ob Musik instrumental eingespielt wird von der Orgel oder von einem Tonträger. Eine Untersuchung von Radiosendern hat kürzlich erst ergeben, dass traurigen Menschen eher traurige Lieder und Melodien aus ihrer Trauer heraushelfen als leichte und fröhliche Melodien. Mit traurigen Liedern kann die Trauer offenbar leichter aus dem Herzen fließen.

Selbstverständlich werden auch ungetaufte Kinder kirchlich bestattet, wenn die Eltern das wünschen. Die Pfarrer unserer Gemeinde können eventuell auch einen Kontakt zu einer Trauergruppe für verwaiste Eltern herstellen.

Schön ist es natürlich, wenn Sie uns als Ihren Pfarrer, Ihre Pfarrerin bereits informieren, bevor der Tod eintritt, sofern der oder die Sterbende das wünscht. Eine Begleitung in den Tod kann für alle Beteiligten eine intensive und anrührende Erfahrung sein. Dann ergibt sich auch ganz oft die Möglichkeit einer Aussegnung. Das ist eine kurze Andacht am Sterbebett. Gerade bei Trauerfeiern, die erst mit der Urne stattfinden, ist das eine gute Gelegenheit im Angesicht des Todes direkt Abschied zu nehmen.

 

Und so kann der Ablauf einer kirchlichen Trauerbegleitung aussehen:

  • Begleitung des Sterbenden (rufen Sie uns bitte an)
  • Ein lieber Mensch stirbt
  • Der Bestatter sorgt für einen Kontakt mit Ihrem Pfarrer, Ihrer Pfarrerin und koordiniert  einen Termin für die Trauerfeier
  • Erster Kontakt zwischen Angehörigen und Pfarrer (meist telefonisch) zur Terminabsprache
  • Trauergespräch
  • Trauerfeier am Sarg mit Beisetzung am verabredeten Tag oder Trauerfeier an der Urne mit späterer Beisetzung (wir begleiten Sie auch hier gerne, allerdings ist es uns vom Friedhofsamt Bünde nicht gestattet dies auch bei anonymen Bestattungen zu tun.
  • Eine Trauerfeier dauert in der Kapelle oder im Trauerinstitut ca. eine halbe Stunde. Wie lange der Gang über den Friedhof dauert mit der Beisetzung des Sarges oder der Urne hängt ab von der Anzahl der Teilnehmenden sowie von der Wegstrecke.